Hochvolt-Elektronik in der Klimaprüfung

Warum Klimaprüfungen für Hochvolt-Elektronik besonders anspruchsvoll sind

 Hochvolt-Elektronik ist aus modernen Fahrzeugen, Industrieanlagen und Energienetzen nicht mehr wegzudenken. Doch mit steigenden Spannungen und Strömen kommen neue Herausforderungen – besonders bei Klimaprüfungen.

 Denn nicht jede klassische Feuchte- oder Temperaturprüfung bildet die realen Belastungen richtig ab.

Hier sind die größten Probleme – und wie man sie löst.

Herausforderung 1: Eigenerwärmung & Mikroklima

Hochvolt-Bauteile erzeugen oft eine erhebliche Eigenerwärmung.

Was bedeutet das?

🔥 Das Bauteil bleibt wärmer als die Umgebung.

💨 Feuchtigkeit verdunstet schneller – Kondensationsprobleme bleiben verborgen.

Fehler wie Kriechströme oder elektrochemische Migration treten im Test seltener auf als im realen Betrieb.

Lösung:

Temperatur- und Feuchtemessung direkt am Bauteil – nicht nur in der Kammer.

Test mit variierenden Last- und Pausenzeiten – um echte Einsatzbedingungen nachzubilden.

Bewusst Kondensationsphasen provozieren, um Worst-Case-Szenarien zu testen.

Herausforderung 2: Verfälschte Temperaturzyklen

Viele Bauteile kühlen während eines Temperaturzyklus nicht so stark ab, wie es die Klimaprüfung vorgibt.

💡 Warum ist das ein Problem?

Materialermüdung wird nicht vollständig sichtbar.

Thermische Wechselbeanspruchung ist geringer als im Feld.

Kritische Schwachstellen treten erst später auf – oft beim Endkunden.

Lösung:

🔹 Abkühlphasen ohne Last simulieren, um realistische Temperaturzyklen zu erzeugen.

🔹 Direkte Temperaturmessung an kritischen Bauteilen, nicht nur in der Umgebung.

🔹 „Worst-Case“-Tests mit verstärkten Temperaturwechseln, um echte Belastungen sichtbar zu machen.

Herausforderung 3: Maskierte Isolationsfehler

Bei hohen Spannungen steigen die Risiken von:

Teilentladungen – schleichende Zerstörung der Isolation.

Überschlägen & Durchschlägen – besonders bei feuchter oder verschmutzter Oberfläche.

Elektrochemischer Migration – Korrosion und Kontaktprobleme durch hohe Spannungsdifferenzen.

Lösung:

🔍 Kontinuierliche Isolationsüberwachung während des Tests.

🛠 Zerstörungsfreie Prüfmethoden wie CT-Scanning, um verdeckte Fehler zu erkennen.

📏 Normgerechte Tests nach IEC 60068-2-30, -38 & -78, aber mit Hochvolt-spezifischen Anpassungen.

Fazit: Klimaprüfungen für Hochvolt-Elektronik richtig machen

Standard-Klimatests reichen für Hochvolt-Systeme oft nicht aus.

Wer realistische Ergebnisse will, muss:

Mikroklima & Eigenerwärmung beachten.

Kondensations- & Worst-Case-Szenarien simulieren.

Zusätzliche Isolations- und Materialtests einbauen.

enveon hilft dabei, Hochvolt-Bauteile wirklich realitätsnah zu testen – bevor sie in der Praxis versagen.

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