Temperatur- und Feuchteprüfungen sind ein fester Bestandteil der Produktvalidierung – doch ein Detail wird oft unterschätzt: die Einbaulage.
Die Positionierung eines Prüflings in der Klimakammer beeinflusst entscheidend, wie realistisch und reproduzierbar die Ergebnisse sind.
Was bedeutet Einbaulage?
Die Einbaulage beschreibt, in welcher räumlichen Position ein Bauteil während der Prüfung montiert wird – ob vertikal, horizontal oder geneigt. Diese scheinbar kleine Entscheidung hat große Auswirkungen auf das Testergebnis.
Warum ist die Einbaulage so wichtig?
💨 Temperaturverteilung & Wärmeabfuhr:
Luftströmungen innerhalb der Klimakammer sorgen dafür, dass sich Bauteile an unterschiedlichen Positionen unterschiedlich stark erwärmen. Besonders in Kammern mit Umluft kann es Temperaturunterschiede zwischen oben und unten geben.
💧 Feuchteverteilung & Kondensation:
Feuchtigkeit folgt physikalischen Gesetzen: Kalte Flächen ziehen Kondensat an. Das bedeutet, dass die Position des Prüflings beeinflusst, wo Feuchtigkeit entsteht und sich ansammelt – mit direkten Auswirkungen auf Korrosion, Materialverhalten und elektrische Eigenschaften.
📏 Reproduzierbarkeit & Normen:
Normen wie DIN EN 60068 schreiben vor, dass Produkte in ihrer tatsächlichen Einbaulage getestet werden sollen. Nur so lassen sich realistische und reproduzierbare Ergebnisse erzielen.
Wie stellt man sicher, dass die Einbaulage richtig berücksichtigt wird?
✅ Montagehilfen nutzen: Die richtige Befestigung sorgt dafür, dass der Prüfling genau so positioniert ist, wie er später verbaut wird.
✅ Dokumentation nicht vergessen: Ohne eine genaue Beschreibung der Einbaulage lassen sich Testergebnisse später nicht exakt nachvollziehen oder wiederholen.
✅ Materialien der Halterung beachten: Besonders bei Feuchteprüfungen dürfen Halterungen oder Adapter keine unerwünschten Effekte verursachen – z. B. durch Kondenswasserbildung oder Materialausdehnung.
Fazit
Die Einbaulage ist kein Detail, sondern ein zentraler Faktor für die Aussagekraft von Klimaprüfungen. Wer hier nachlässig ist, riskiert verfälschte Ergebnisse – und damit Produkte, die im realen Einsatz anders reagieren als im Test.
Bei enveon achten wir darauf, dass Klimaprüfungen nicht nur normgerecht, sondern auch praxisnah durchgeführt werden. Denn nur so lassen sich echte Schwachstellen frühzeitig erkennen – bevor sie beim Kunden zum Problem werden.
Wie sorgt ihr für realistische Testbedingungen?